Der Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts e.V.
Ein Institut für Fotografie
Fotografie durchdringt unseren Alltag so stark wie wohl kein zweites Medium. Sie ist eine Technik, eine Kunst und eine soziale Praxis in verschiedenen Erscheinungsformen. Das Deutsche Fotoinstitut soll ein öffentlicher Ort für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Fotografie in ihren analogen, digitalen und hybriden Formen werden. Sein Ideal ist die umfassende Förderung der Diskussion dringender Fragestellungen im Bereich der Fotografie und ihrer medialen Kontexte zwischen Akteuren aus Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft im Austausch mit einer globalen Öffentlichkeit.
In Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz oder den USA gibt es schon lange zentrale Einrichtungen, die sich ausschließlich dem Medium Fotografie mit seinen besonderen Herausforderungen widmen. Diese übernehmen Vermittlungsaufgaben, kooperieren mit Bildungseinrichtungen und Kulturinstitutionen, erforschen, sammeln, restaurieren und arbeiten somit nachhaltig und bewahren für die Zukunft. Ein solcher Ort fehlt in Deutschland nach wie vor. Zwar gibt es in kunsthistorisch, theoretisch und interdisziplinär herausragend arbeitende Institutionen und Sammlungen, doch braucht es für die Zukunft einen Aggregator, der die Präsentation und Vermittlung, Erforschung, Sammlung und Erhaltung der Fotografie als Kulturgut mit den nötigen Mitteln und räumlichen Voraussetzungen bündelt, die relevanten Akteure zusammenbringt und unterstützt und so maßgeblich zum nötigen Fortschritt beiträgt. Das Deutsche Fotoinstitut soll die Lücken füllen, die das Netzwerk an oft individuell agierenden, föderal organisierten Fotosammlungen und -archiven offenbart, damit den Aufgaben eines sich immer komplexer darstellenden Mediums auf Höhe der Zeit begegnet werden kann.
Von der Künstlerinitiative zur Konzeption
Die Idee zu einem Institut für Fotografie (DFI) entstand aus der Initiative von Fotokünstler*innen. Der Übergang von Analog zu Digital, die komplexen Beziehungen zwischen Kreativität und Technologie sowie der nachhaltige Umgang mit ihrem Material und Archiv stellen diese permanent vor vielfältige Herausforderungen, die kontinuierlich innovative Lösungen erfordern. Inspiriert von diesen Fragestellungen haben die Künstler Andreas Gursky, Stefan Hostettler und Moritz Wegwerth eine Sammlung zentraler Themen und Fragen erstellt, um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. In enger Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen, Expert*innen und wichtigen Persönlichkeiten aus der Fotografieszene wurde Anfang 2019 die erste Konzeption mit dem vorläufigen Arbeitstitel "Deutsches Zentrum für Fotografie" entwickelt. Um das Vorhaben – die Idee eines an die Öffentlichkeit gerichteten, internationalen Kompetenzzentrums – voranzutreiben, gründeten sie zusammen mit weiteren Fürsprecher*innen kurz darauf den „Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts e. V.“ Zu den ersten Mitgliedern und Unterstützern zählen unter anderem Jen DeNike, Roe Ethridge, Hans-Peter Feldmann, Ralf Hütter, Peter Piller, Cindy Sherman, Jeff Wall, Christopher Williams und viele weitere.
Materialität des Fotografischen
Fotografie ist ein globales Medium, dessen Geschichte zugleich geprägt ist von regionalen Konstellationen. Deutschland spielte als Sitz der optischen, chemischen und fotomechanischen Industrie neben Frankreich, England, Japan und den USA, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Mediums. Bedeutende Fotograf*innen haben hier gearbeitet, Sammlungen aufgebaut und Forschung betrieben. Deshalb existieren heute in der Bundesrepublik zahlreiche Institutionen, die über herausragende Fotosammlungen verfügen. Was dennoch fehlt ist ein Ort, an dem neben den Inhalten und Motiven auch die Materialität von fotografischen Bildern im Vordergrund steht. Denn jede Fotografie besitzt eine Geschichte, eine Provenienz, einen Kontext – jedes Bild hat auch eine Rückseite, die wichtige Informationen enthält. Die Fotografie ist eng an technische Voraussetzungen in ihrer Zeit gebunden, an Materialien und an Verfahren, die industriell entwickelt werden. Was es deshalb braucht, ist ein Ort, an dem das Wissen und die Praxis, die Vorder- und Rückseiten der Bilder gleichermaßen im Vordergrund stehen.
Arbeiten im Netzwerk
Offenheit und Interdisziplinarität sind Grundprinzipien des zukünftigen Instituts. Zentral ist hierbei die enge Zusammenarbeit mit existierenden Einrichtungen. Das Institut versteht sich nicht als Einzelakteur, sondern als Aggregator in einem internationalen Netzwerk. Bereits in der Aufbauphase kooperiert das DFI deshalb mit Archiven, Museen, Hochschulen, Stiftungen und Sammlungen. Die Fragen, die hier verhandelt werden, gehen uns alle an: was ist, was kann, was bewirkt Fotografie? Wie erhält man sie für die Nachwelt? Wie macht man das Wissen um künstlerische und technische Verfahren – und auch die Bilder selbst – der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich? Das DFI soll darauf Antworten finden. Etwa, indem es Richtlinien und Standards für die fachgerechte und nachhaltige Erhaltung von fotografischen Materialien formuliert. Das Deutsche Fotoinstitut wird ein physischer Ort, zugleich aber auch eine digitale Plattform. Die Konzeption der neuen Institution zieht bewusst keine Grenze zwischen digital und analog, zwischen künstlerischer, angewandter und sogenannter Amateurfotografie. Kurz gesagt: das DFI beschäftigt sich mit der Fotografie als kulturellem Feld in allen ihren Ausprägungen. Das Ausmaß der Herausforderung hat dabei nicht zuletzt mit dem enormen Erfolg des Mediums zu tun. Fotografie bestimmt seit Jahrzehnten nicht nur, wie wir die Welt wahrnehmen, sondern zunehmend auch, wie wir uns an die Vergangenheit erinnern. Diese formt unser Geschichtsbild und unsere Vorstellung von Gegenwart.
Der Standort
Der Neubau des DFI soll laut Ratsbeschluss der Landeshauptstadt auf der Nahtstelle zwischen Hofgarten und Ehrenhof, dem Grundstück Inselstraße 36 a, entstehen. Das expressionistische Architekturensemble Ehrenhof befindet sich in der Innenstadt und ist von Kunst- und Kulturinstitutionen wie dem Kunstpalast, NRW Forum, Tonhalle, der Staatlichen Kunstakademie sowie der Kunstsammlung NRW umgeben. Die Wichtigkeit einer Landschaft aus sich einander ergänzenden Einrichtungen, lässt sich an der Gegenwart der Fotostadt Düsseldorf ablesen. In unmittelbarer Nähe des avisierten DFI Standortes befindet sich seit 1976 das städtische Restaurierungszentrum. Es wurde eingerichtet, um die Expertise zum Erhalt und zur Restaurierung von Fotografien gleichberechtigt im Kontext der anderen künstlerischen Mittel zu bündeln. Heute können Museen und Archive mit insgesamt 3,5 Millionen Objekten auf die spezialisierten Werkstätten und das Fachwissen der Fotorestauratorin zugreifen. Die in Düsseldorf anzutreffende Dichte von künstlerischer, akademischer und technischer Expertise auf dem Feld der Fotografie ist beispiellos. Die hier produzierten großen Bildformate Düsseldorfer Fotograf*innen wären nicht denkbar ohne eine Infrastruktur spezialisierter Betriebe, die die Nachfrage der kommerziellen Fotografie bedienen. Dazu zählen Fotolabore und internationale Film- und Kamerahersteller, die ihren Sitz in Düsseldorf haben oder Dependancen in der Stadt unterhalten. Die materiellen Voraussetzungen der fotografischen Praxis werden am DFI eine wichtige Rolle spielen. Das betrifft den Erhalt von Bildern, aber auch von fotografischen Verfahrenstechniken sowie die Entwicklung neuer Technologien. Das DFI möchte als Vertreter der Künstler*innen in einen Dialog mit Produzenten eintreten. Das Ziel ist immer der nachhaltige Umgang mit Fotografie.
Der DFI e. V. und seine Kooperationspartner
Neben der Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Kunstakademie ist der DFI e. V. weitere Kooperationen eingegangen. Diese Zusammenschlüsse bereichern die Aufbauarbeit der neuen Institution, indem sie ihre jeweilige Praxis und Expertise mit dem zukünftigen DFI verbinden. So steht das Depot Boijmans Van Beuningen in Rotterdam mit seiner vollständig öffentlich zugänglichen Sammlung im 2021 eröffneten Schaudepot für einen transparenten Umgang mit der eigenen Sammlung, während die Fondation Herzog aus Basel ein Vorbild dafür sein kann, wie man Fotografie als historische Kraft und Zeitzeugin begreift. Die Schweizer Peter und Ruth Herzog haben seit den 1970ern eine der bedeutendsten privaten Fotosammlungen der Welt zusammengetragen. In über 300.000 Bildern erzählt sie die Geschichte der Menschen in der Industriegesellschaft seit 1839, wobei ein großer Teil von Amateuraufnahmen stammt, die aktuell in Basel analysiert und archiviert werden. Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur ist ein weiterer wichtiger Kooperationspartner des DFI e.V. und der Landeshauptstadt. Die 1992 gegründete Einrichtung mit Sitz in Köln beherbergt ca. 40.000 Fotografien, unter anderem das August Sander Archiv mit dem weltgrößten Bestand an Originalabzügen und erhaltenen Glasnegativen sowie das Archiv von Bernd und Hilla Becher.
Aktuell
In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die nordrhein-westfälische Ministerin für Kultur und Wissenschaft Ina Brandes und der Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller am 18. September 2023 die Gründungskommission für das Deutsche Fotoinstitut vorgestellt. Das siebenköpfige Team versammelt eine breite fotografische Expertise und wird zunächst die Aufgabenschwerpunkte des zukünftigen Fotoinstituts festlegen.
Link zum Video der Pressekonferenz:
Vorstellung der Gründungskommission für das Deutsche Fotoinstitut in Düsseldorf
Pressemitteilung der Bundesregierung:
Pressemitteilung der Landesregierung:
https://www.land.nrw/pressemitteilung/gruendungskommission-fuer-das-deutsche-fotoinstitut-steht-fest
Der Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts e.V.
Ein Institut für Fotografie
Fotografie durchdringt unseren Alltag so stark wie wohl kein zweites Medium. Sie ist eine Technik, eine Kunst und eine soziale Praxis in verschiedenen Erscheinungsformen. Das Deutsche Fotoinstitut soll ein öffentlicher Ort für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Fotografie in ihren analogen, digitalen und hybriden Formen werden. Sein Ideal ist die umfassende Förderung der Diskussion dringender Fragestellungen im Bereich der Fotografie und ihrer medialen Kontexte zwischen Akteuren aus Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft im Austausch mit einer globalen Öffentlichkeit.
In Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz oder den USA gibt es schon lange zentrale Einrichtungen, die sich ausschließlich dem Medium Fotografie mit seinen besonderen Herausforderungen widmen. Diese übernehmen Vermittlungsaufgaben, kooperieren mit Bildungseinrichtungen und Kulturinstitutionen, erforschen, sammeln, restaurieren und arbeiten somit nachhaltig und bewahren für die Zukunft. Ein solcher Ort fehlt in Deutschland nach wie vor. Zwar gibt es in kunsthistorisch, theoretisch und interdisziplinär herausragend arbeitende Institutionen und Sammlungen, doch braucht es für die Zukunft einen Aggregator, der die Präsentation und Vermittlung, Erforschung, Sammlung und Erhaltung der Fotografie als Kulturgut mit den nötigen Mitteln und räumlichen Voraussetzungen bündelt, die relevanten Akteure zusammenbringt und unterstützt und so maßgeblich zum nötigen Fortschritt beiträgt. Das Deutsche Fotoinstitut soll die Lücken füllen, die das Netzwerk an oft individuell agierenden, föderal organisierten Fotosammlungen und -archiven offenbart, damit den Aufgaben eines sich immer komplexer darstellenden Mediums auf Höhe der Zeit begegnet werden kann.
Von der Künstlerinitiative zur Konzeption
Die Idee zu einem Institut für Fotografie (DFI) entstand aus der Initiative von Fotokünstler*innen. Der Übergang von Analog zu Digital, die komplexen Beziehungen zwischen Kreativität und Technologie sowie der nachhaltige Umgang mit ihrem Material und Archiv stellen diese permanent vor vielfältige Herausforderungen, die kontinuierlich innovative Lösungen erfordern. Inspiriert von diesen Fragestellungen haben die Künstler Andreas Gursky, Stefan Hostettler und Moritz Wegwerth eine Sammlung zentraler Themen und Fragen erstellt, um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. In enger Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen, Expert*innen und wichtigen Persönlichkeiten aus der Fotografieszene wurde Anfang 2019 die erste Konzeption mit dem vorläufigen Arbeitstitel "Deutsches Zentrum für Fotografie" entwickelt. Um das Vorhaben – die Idee eines an die Öffentlichkeit gerichteten, internationalen Kompetenzzentrums – voranzutreiben, gründeten sie zusammen mit weiteren Fürsprecher*innen kurz darauf den „Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts e. V.“ Zu den ersten Mitgliedern und Unterstützern zählen unter anderem Jen DeNike, Roe Ethridge, Hans-Peter Feldmann, Ralf Hütter, Peter Piller, Cindy Sherman, Jeff Wall, Christopher Williams und viele weitere.
Materialität des Fotografischen
Fotografie ist ein globales Medium, dessen Geschichte zugleich geprägt ist von regionalen Konstellationen. Deutschland spielte als Sitz der optischen, chemischen und fotomechanischen Industrie neben Frankreich, England, Japan und den USA, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Mediums. Bedeutende Fotograf*innen haben hier gearbeitet, Sammlungen aufgebaut und Forschung betrieben. Deshalb existieren heute in der Bundesrepublik zahlreiche Institutionen, die über herausragende Fotosammlungen verfügen. Was dennoch fehlt ist ein Ort, an dem neben den Inhalten und Motiven auch die Materialität von fotografischen Bildern im Vordergrund steht. Denn jede Fotografie besitzt eine Geschichte, eine Provenienz, einen Kontext – jedes Bild hat auch eine Rückseite, die wichtige Informationen enthält. Die Fotografie ist eng an technische Voraussetzungen in ihrer Zeit gebunden, an Materialien und an Verfahren, die industriell entwickelt werden. Was es deshalb braucht, ist ein Ort, an dem das Wissen und die Praxis, die Vorder- und Rückseiten der Bilder gleichermaßen im Vordergrund stehen.
Arbeiten im Netzwerk
Offenheit und Interdisziplinarität sind Grundprinzipien des zukünftigen Instituts. Zentral ist hierbei die enge Zusammenarbeit mit existierenden Einrichtungen. Das Institut versteht sich nicht als Einzelakteur, sondern als Aggregator in einem internationalen Netzwerk. Bereits in der Aufbauphase kooperiert das DFI deshalb mit Archiven, Museen, Hochschulen, Stiftungen und Sammlungen. Die Fragen, die hier verhandelt werden, gehen uns alle an: was ist, was kann, was bewirkt Fotografie? Wie erhält man sie für die Nachwelt? Wie macht man das Wissen um künstlerische und technische Verfahren – und auch die Bilder selbst – der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich? Das DFI soll darauf Antworten finden. Etwa, indem es Richtlinien und Standards für die fachgerechte und nachhaltige Erhaltung von fotografischen Materialien formuliert. Das Deutsche Fotoinstitut wird ein physischer Ort, zugleich aber auch eine digitale Plattform. Die Konzeption der neuen Institution zieht bewusst keine Grenze zwischen digital und analog, zwischen künstlerischer, angewandter und sogenannter Amateurfotografie. Kurz gesagt: das DFI beschäftigt sich mit der Fotografie als kulturellem Feld in allen ihren Ausprägungen. Das Ausmaß der Herausforderung hat dabei nicht zuletzt mit dem enormen Erfolg des Mediums zu tun. Fotografie bestimmt seit Jahrzehnten nicht nur, wie wir die Welt wahrnehmen, sondern zunehmend auch, wie wir uns an die Vergangenheit erinnern. Diese formt unser Geschichtsbild und unsere Vorstellung von Gegenwart.
Der Standort
Der Neubau des DFI soll laut Ratsbeschluss der Landeshauptstadt auf der Nahtstelle zwischen Hofgarten und Ehrenhof, dem Grundstück Inselstraße 36 a, entstehen. Das expressionistische Architekturensemble Ehrenhof befindet sich in der Innenstadt und ist von Kunst- und Kulturinstitutionen wie dem Kunstpalast, NRW Forum, Tonhalle, der Staatlichen Kunstakademie sowie der Kunstsammlung NRW umgeben. Die Wichtigkeit einer Landschaft aus sich einander ergänzenden Einrichtungen, lässt sich an der Gegenwart der Fotostadt Düsseldorf ablesen. In unmittelbarer Nähe des avisierten DFI Standortes befindet sich seit 1976 das städtische Restaurierungszentrum. Es wurde eingerichtet, um die Expertise zum Erhalt und zur Restaurierung von Fotografien gleichberechtigt im Kontext der anderen künstlerischen Mittel zu bündeln. Heute können Museen und Archive mit insgesamt 3,5 Millionen Objekten auf die spezialisierten Werkstätten und das Fachwissen der Fotorestauratorin zugreifen. Die in Düsseldorf anzutreffende Dichte von künstlerischer, akademischer und technischer Expertise auf dem Feld der Fotografie ist beispiellos. Die hier produzierten großen Bildformate Düsseldorfer Fotograf*innen wären nicht denkbar ohne eine Infrastruktur spezialisierter Betriebe, die die Nachfrage der kommerziellen Fotografie bedienen. Dazu zählen Fotolabore und internationale Film- und Kamerahersteller, die ihren Sitz in Düsseldorf haben oder Dependancen in der Stadt unterhalten. Die materiellen Voraussetzungen der fotografischen Praxis werden am DFI eine wichtige Rolle spielen. Das betrifft den Erhalt von Bildern, aber auch von fotografischen Verfahrenstechniken sowie die Entwicklung neuer Technologien. Das DFI möchte als Vertreter der Künstler*innen in einen Dialog mit Produzenten eintreten. Das Ziel ist immer der nachhaltige Umgang mit Fotografie.
Der DFI e. V. und seine Kooperationspartner
Neben der Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Kunstakademie ist der DFI e. V. weitere Kooperationen eingegangen. Diese Zusammenschlüsse bereichern die Aufbauarbeit der neuen Institution, indem sie ihre jeweilige Praxis und Expertise mit dem zukünftigen DFI verbinden. So steht das Depot Boijmans Van Beuningen in Rotterdam mit seiner vollständig öffentlich zugänglichen Sammlung im 2021 eröffneten Schaudepot für einen transparenten Umgang mit der eigenen Sammlung, während die Fondation Herzog aus Basel ein Vorbild dafür sein kann, wie man Fotografie als historische Kraft und Zeitzeugin begreift. Die Schweizer Peter und Ruth Herzog haben seit den 1970ern eine der bedeutendsten privaten Fotosammlungen der Welt zusammengetragen. In über 300.000 Bildern erzählt sie die Geschichte der Menschen in der Industriegesellschaft seit 1839, wobei ein großer Teil von Amateuraufnahmen stammt, die aktuell in Basel analysiert und archiviert werden. Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur ist ein weiterer wichtiger Kooperationspartner des DFI e.V. und der Landeshauptstadt. Die 1992 gegründete Einrichtung mit Sitz in Köln beherbergt ca. 40.000 Fotografien, unter anderem das August Sander Archiv mit dem weltgrößten Bestand an Originalabzügen und erhaltenen Glasnegativen sowie das Archiv von Bernd und Hilla Becher.
Aktuell
In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die nordrhein-westfälische Ministerin für Kultur und Wissenschaft Ina Brandes und der Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller am 18. September 2023 die Gründungskommission für das Deutsche Fotoinstitut vorgestellt. Das siebenköpfige Team versammelt eine breite fotografische Expertise und wird zunächst die Aufgabenschwerpunkte des zukünftigen Fotoinstituts festlegen.
Link zum Video der Pressekonferenz:
Vorstellung der Gründungskommission für das Deutsche Fotoinstitut in Düsseldorf
Pressemitteilung der Bundesregierung:
Pressemitteilung der Landesregierung:
https://www.land.nrw/pressemitteilung/gruendungskommission-fuer-das-deutsche-fotoinstitut-steht-fest